Seerosen im Teich – Probleme mit Seerosen

Seerosen im Teich sind oft Standard bei Teichbepflanzungen und werden auch „Königin der Teichpflanzen“ genannt.  Allerdings führen falsch gepflanzte oder falsche Seerosensorten auch sehr häufig zu viel Ärger. Probleme mit Seerosen kommen häufig in älteren Teichen mit viel Teichschlamm vor. Probleme mit  Seerosen im Teich deuten sich durch vermehrte Blattmasse und einer abnehmenden Anzahl von Blüten an. Plötzlich auf dem Teich schwimmende Seerosen sind dann eher noch ein Glücksfall.

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Seerosen im Teich

In fast jedem Teich blüht mindestens eine Seerose. Aus der Teichmitte schieben sich Blätter und Blüten über die Wasserfläche und erfreuen ihre Besitzer. So zumindest in der Theorie. Wir erhalten jedes Jahr etliche Anrufe von unglücklichen Teichbesitzern, die von ihrem Teich nichts anderes mehr sehen als Seerosenblätter. Ab und an taucht dazwischen mal wieder eine  vereinzelte Seerosenblühte auf. Der Teichbesitzer spricht von einem „Problem mit der Seerose“ und bittet um schnelle Hilfe beim Zurückschneiden. Wir sehen einen leergepumpten Teich, Schlamm bis zum Knie und Rückenschmerzen auf uns zukommen. In den meisten Fällen bleibt nur eine Teichsanierung übrig, um das Problem mit Seerosen zu lösen.

Falsch gepflanzte Seerosen im Teich

Seerosen im Teich - Probleme mit Seerosen

Bis heute werden Seerosen sehr oft noch immer falsch gepflanzt. Eine starkwüchsige Sorte wird an der tiefste Stelle im Teich gepflanzt. Die verwendete Teicherde sorgt dafür, dass die Seerose im Teich die ersten Wochen genug Nährstoffe erhält. Anfangs wächst die Seerose nur schwach, da die Nährstoffe schnell verbraucht sind. Für neue  Schwimmblätter werden ältere Blätter zurückgezogen. In diesem Zustand vegetiert die Seerose meist ein bis zwei Jahre vor sich hin. Mit zunehmendem Schlamm am Teichgrund beginnt dann das Problem mit Seerosen im Teich.

Wachstum von Seerosen im Teich

Seerosen brauchen ausreichend Nährstoffe, um Schwimmblätter und Blüten zu bilden. Mit zunehmenden Sedimenten und der wachsenden Schlammschicht am Teichgrund erhalten Seerosen jetzt ausreichend Dünger. Das im Schlamm enthaltene Phosphat führt zu einem prächtigen Wachstum und zahlreichen Blüten.

So wachsen Seerosen im Teich

Seerosen bilden Rhizome. Je nach Sorte unterscheidet sich das Rhizom. Am Auge des Rhizom bilden sich die eigentlichen Blätter und Blütenstengel. Viele Sorten bilden Ausläufer, an deren Augen sich weitere Blätter und Blüten  bilden. Bei günstigen Seerosensorten handelt es sich oft um solche starkwüchsigen Arten. Wassergärtnereien können solche Sorten schnell vermehren und verkaufen. Genau diese Sorten sorgen dann für Probleme mit der Seerose im Teich.

Verlandung der Teichanlage

Mit zunehmender Schlammschicht breitet sich die Seerose auf dem Teichgrund aus. Ältere Rhizome werden vom Schlamm überdeckt, faulen und sterben ab. Durch die Ausläufer wächst die Seerose mit zunehmender Schlammschicht immer schneller und trägt so zur Verlandung der Teichanlage bei.

Probleme mit Seerosen im Teich

Da sich jeder über viele Schwimmblätter und Seerosenblüten freut, werden Probleme mit Seerosen im Teich eigentlich nicht erkannt. Denn genau das üppige Wachstum ist bereits das Problem mit Seerosen im Teich. Bei einem solchen Wuchs hat die Seerose den Pflanzkorb längst durchbrochen und sich im Teich unkontrolliert ausgebreitet. Das Rhizom der Seerose hat sich mit kräftigen Wurzeln im Schlamm verankert. Die feinen Haarwurzeln zur Aufnahme von Nährstoffen durchziehen den gesamten Teich. Teichschlamm, Seerose und andere Teichpflanzen sind zu einer riesigen Masse im Teich verwachsen. Die Kosten für einen dann notwendige Teichreinigung fallen in einem solchen Fall sehr hoch aus.

Seerosen im Teich entfernen

Teich ausräumen

Um ein solches Geflecht aus dem Teich zu entfernen bleibt nichts anderes übrig, als den Teich auszupumpen und auszuräumen. In kleinen Teichen ist das zum Glück in ein bis zwei Tagen erledigt. Bei großen Teichanlagen zieht sich das Ausräumen oft über mehrere Tage. Nicht selten führt eine solche Aktion auch noch eine beschädigte Teichfolie nach sich.

Um eine verwachsene Seerose zu entfernen, wird oft ein Spaten oder eine Axt benötigt. Mit bloßer Hand lassen sich Seerosen, Schlamm und sehr häufig auch noch Kies nicht trennen. Neben der körperlich schweren Arbeit kommt dann auch noch oft ein Entsorgungsproblem hinzu. Je nach Bundesland oder Landkreis werden Teichabfälle immer häufiger nur noch als „biologisch kontaminierter Sondermüll“ von Recyclinghöfen angenommen. Verwiesen wird dabei auf die Vielzahl der im Teich vorkommenden Mikroorganismen. Mit etwas Glück finden Sie eine Kompostierungsanlage in Ihrer Nähe, die sich der Teichabfälle annehmen.

Auftreibende Seerose - Seerose schwimmt

Schwimmt die Seerose von heute auf morgen plötzlich im Teich, liegt das am Sauerstoff, der im Rhizom vorhanden ist. Häufig kommt dies in kleineren Teichen mit wenig Bodensubstrat vor und ist ein Zeichen dafür, dass die Seerose eigentlich zu groß für Ihren Teich ist. Anstatt die Seerose mit Hilfe von Steinen oder anderen Gegenständen wieder auf den Teichgrund zu bringen, sollte die Seerose aus dem Teich geholt und zurückgeschnitten werden. Noch besser ist es, die Seerose gegen eine kleinwüchsigere Sorte auszutauschen. Es ist nur eine Frage der Zeit, bis die alte Seerose wieder auftreibt.

Seerosen richtig pflanzen

Bereits die richtige Pflanzung trägt dazu bei, spätere Probleme mit Seerosen zu vermeiden. Das beginnt bei der Auswahl der richtigen Seerosensorte bis hin zu den richtigen Pflanzkörben.

Auswahl der richtigen Sorte

Die Auswahl hängt natürlich von der Größe und Tiefe des Teiches ab. Inzwischen gibt es dutzende von Seerosen, die sich auch für kleine und flache Teiche eignen. Durch Kreuzung vieler Seerosensorten gibt es auch für tiefere Bereiche schwachwüchsigere Sorten. Sehr wichtig ist auch die Fläche der Wasseroberfläche. Seerosen brauchen ausreichend Platz für die Schwimmblätter. Kleiner bleibenden Seerosen reichen ein bis zwei Quadratmeter aus. Bei starkwüchsigen Sorten können schnell mehrere Quadratmeter Wasserfläche mit Schwimmblättern bedeckt sein.

Der richtige Standort

Seerosen müssen nicht in der Mitte des Gartenteichs gepflanzt werden. Ist der Teich richtig gebaut und verfügt über Flachwasserzonen, ist dies der eigentlich beste Standort für die Seerose. Dieser Bereich ist gut zugänglich und erleichtert die regelmäßige Pflege der Seerose.

Der richtige Seerosenkorb

Seerosen sind Flachwurzler und benötigen keine tiefen Körbe oder Eimer. Einige Hersteller verkaufen „spezielle Seerosenkörbe“. Hierbei handelt es sich lediglich um Stapeltransportboxen, die für wenige Euro zu kaufen sind. Die im Handel erhältlichen Pflanzkörbe für Teichpflanzen sind für Seerosen ungeeignet. Das dünne Plastik hält keiner Seerose stand. Eine unkontrollierte Ausbreitung wird dadurch nicht verhindert.

Oben genannte Transportboxen mit den Abmessungen 60 x 30 x 15 cm (LxBxH) eignen sich am Besten für die richtige Pflanzung von Seerosen. Die Körbe sind stabil und können bei Bedarf zur Pflege der Seerose aus dem Teich geholt werden.

Welches Pflanzsubstrat für Seerosen?

Teicherde steht bei den Empfehlungen zur richtigen Pflanzung von Seerosen ganz oben. Ist aber genau das falsche Pflanzsubstrat für Seerosen. Teicherde enthält neben Torf und Sand vor allem Klärschlamm und andere organische Bestandteile. Nach einiger Zeit im Wasser beginnt der biologische Abbauprozess, was dem Rhizom schaden kann. Die Seerose stirbt ab, bevor sie überhaupt angewachsen ist.

Als bestes Pflanzsubstrat für Seerosen im Teich hat sich eine Mischung aus Sand und Lehm in einem Mischungsverhältnis von ca. 1:1 bewährt. Lehm und Sand erhalten Sie vorwiegend in Kiesgruben. In einigen Gegenden ist Lehm schwer zu bekommen. Dann bietet sich als Alternative Lehmpulver für Terrarien an, welches bei Zoohändlern erhältlich ist. Der Sand sollte ungewaschen sein. Oft spricht man dann von „Maurersand“. Maurersand ist häufig auch in Baumärkten als Sackware erhältlich.

Pflanzung im Teich - Die richtige Wassertiefe

Vor dem Einsetzen in den Teich sollte der bepflanzte Korb  gewässert werden. Feine Partikel im Pflanzsubstrat schwimmen dann nicht auf. Für das Austreiben von Schwimmblättern braucht die Pflanze viel Kraft. Deswegen sollte die Seerose nach und nach an tiefere Standorte gewöhnt werden. Sobald die Seerose am aktuellen Standort ausreichend Schwimmblätter bildet, kann sie tiefer gestellt werden.

Seerosen im Teich richtig pflegen

Sofern die Seerose im Teich in einen stabilen Korb gepflanzt wurde, ist die Pflege der Seerose nicht aufwendig. In flachen Bereichen ist eine Pflege wegen der geringen Wassertiefe noch einfacher. Blätter können bequem vom Ufer aus geschnitten werden, ohne den Teich zu betreten. Für den Rückschnitt des Rhizoms kann der Teich einfacher betreten werden oder der Korb wird für die Seerosenpflege aus dem Teich geholt.

Rückschnitt von Seerosen

Abgestorbene Blätter und Blüten sollten regelmäßig geschnitten werden. Vor dem Winter können dann alle verbleibenden Blätter entfernt werden. Die Pflanzenreste sinken dann nicht auf den Grund. Dies verringert den Eintrag von unnötigen Nährstoffen. Bei der Wahl der richtigen Sorte und Verwendung des richtigen Pflanzkorbes ist der Rückschnitt des Rhizoms erst nach mehreren Jahren notwendig. Sobald sich ein oder mehrere Ausläufer über den Rand schieben, sollten diese Ausläufer abgeschnitten werden.

Düngung von Seerosen

Die Pflanzung in einem Korb verhindert die unkontrollierte Ausbreitung der Seerose im Teich. Werden die Nährstoffe knapp, kann sich die Pflanze durch  die Eindämmung keine weiteren Nährstoffe aus dem Teich holen. Daher ist eine regelmäßige Düngung der Seerosen im Teich für einen kräftigen Wachstum notwendig. Von April bis August sollten Seerosen daher alle vier Wochen mit einem entsprechenden Dünger versorgt werden. Hierfür gibt  es Düngekegel, die um das Rhizom in das Pflanzsubstrat gedrückt werden.

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